Stammt die Körrenziger Pieta aus der Hand eines Antwerpener Bildschnitzers?

Vor einigen Jahren schon hatte die Katholische Pfarrgemeinde St. Peter Körrenzig zusammen mit dem Verein Rettet die Alte Kirche Körrenzig e.V. ein Projekt zur Datierung des spätgotischen Vesperbildes (Pietà) der Alten Kirche in Körrenzig angeregt. Im Rahmen der Zeitschriftenreihe „Denkmalpflege im Rheinland“ (Herausgeber Landschaftsverband Rheinland) veröffentlichte nun Dr. Reinhard Karrenbrock, Wissenschaftlicher Referent beim Bischöflichen Generalvikariat Münster, seine Ergebnisse. Er sieht bei der Körrenziger Pietà frappierende Ähnlichkeiten mit anderen Figurengruppen unter anderem aus Kirchen in Brabant und Eisden (Niederlande), die nachweislich als Antwerpener Arbeit aus dem zu Ende gehenden 15. Jh. ausgewiesen sind. Die Körrenziger Pietà datiert er anhand kunstgeschichtlicher Kriterien an den Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie steht somit im direkten Kontext mit anderen Antwerpener Arbeiten am Niederrhein, wie den berühmten Altaraufsätzen in Linnich oder etwa in Müntz.

Heute steht die Pieta im Mittelpunkt der jährlichen Geistlichen Oktav, die vom 8. bis 15. September stattfindet. Aufgrund der aktuellen Situation umfasst die diesjährige Oktav deutlich weniger Veranstaltungen als üblich. Die Messen zur Eröffnung und zum Abschluss der Oktav finden in der Neuen Kirche statt, da der notwendige Abstand zwischen den Besuchern in der Alten Kirche nicht gewährleistet werden kann.

Nähere Informationen zum Ablauf der diesjährigen Oktav finden Interessenten auf dieser Internetseite.